Futuro, 03 2004

D er 1962 geborene deutsche
Künstler Thitz (Studium bei K.R.H.
Sonderborg an der Staatlichen
Die Tüte ist ein Transportmittel für Kom-
munikation. „Jeder trägt seine eigene
Tüte – stolz, zum Teil mit Designerauf-
drucken versehen – durch die Strassen.
Das lässt Rückschlüsse auf die Men-
schen zu. Der Mensch definiert sich über
die Tüte.“ Eine soziologisch höchst span-
nende Erkenntnis!
   Die Ausstellung in Grenchen ist eine
Fortsetzung der Thitz-Projekte, in wel-
chen er das Publikum in die Ausstellung
mit einbezieht. Seit ca. 4 Monaten, ini-
tiiert an der Edition 2003 – 16. Int.
Triennale für Originaldruckgrafik Gren-
chen–, werden in und um Grenchen
Tüten verteilt, die von der Bevölkerung
bemalt oder sonst wie bearbeitet wurden.
Es gibt Tüten vom Kindergartenkind,
vom Politiker, von anderen Künstlern,
von der Professorin und vom Verkäufer
etc. Die Bandbreite an gestalterischen
Aussagen ist erstaunlich.
    Während der Ausstellung im Kunst-
haus Grenchen findet die Jurierung der
eingegangenen Tüten statt. Die Preisver-
leihung in Anwesenheit des Künstlers,
erfolgt an der Finissage, am 29. Februar
2004, um 16.00 Uhr.
   Diese „Tütenbefragungen“ bilden

einen Teil seiner Ausstellung im Kunsthaus.
   Eigentlicher Schwerpunkt aber ist
die Vorstellung von Thitz’ -Tütenwelt.
Seine zeichnerischen Tütenerlebnisse
und Tütenreisen sind witzig und span-
nend gestalterisch umgesetzt und werfen einmal mehr die Frage zu den
Grenzen von Kunst und Comic auf.
   Innerhalb des Ausstellungspro-
gramms des Kunsthauses ist diese
Ausstellung ein weiterer Teil des jährlichen Vorstellens eines Vertreters
der Künstlergruppe „Könige der Her-
zen“ (Thitz, Thomas Baumgärtel,
M.S.Bastian). Zur Ausstellung er-scheint das neue Künstlerbuch „Die
Thitz Welt“.

Gastkuratorin für die Ausstellung Thitz ist Judith Luks, Kulturmanagerin, Biel-Bienne.

Kunsthaus Grenchen
Freiestrasse 2, 2540 Grenchen
Tel. +41 (0)32 652 50 22
Fax +41 (0)32 652 50 03
info@kunsthausgrenchen.ch
www.kunsthausgrenchen.ch

Akademie der bildenden Künste in
Stuttgart) ist mit seinen Tütenprojekten
weit über europäische Grenzen hinaus
bekannt. Tüten aus aller Welt sind die
Basis seines künstlerischen Schaffens.
Thitz arbeitet seit 15 Jahren mit Tüten.
Der Alltagsgegenstand Tüte schafft die
Nähe zu den Menschen, die Thitz so
wichtig ist. Seine Tütenprojekte sind die
künstlerische Aufforderung zur Kom-
munikation mit ihm, seiner Kunst und
den Tüten. Die Motive auf den Tüten
aus aller Welt dienen als Anregung für
die direkte Weiterbearbeitung mittels Skizzen und Zeichnungen der Tüten
selbst.
   „Thitz-Tüten sind keine normalen
Tüten. Es sind Tüten, die sich individu-
ell gebärden, Tüten auf denen sich
hübsche Mädchen räkeln oder schrille
Typen neugierig den Tütenschauer
mustern. Thitz hat sich eine Tütenwelt
aufgebaut, die vor Leben bebt und zit-
tert, ein Imperium voller Hochspan-
nungsenergie, Humor, Satire und Witz.“
(Dr. Helmut Herbst, Direktor
Museum Waiblingen, Deutschland).